Die Weiterbildung in existenzanalytischer Psychotraumatherapie (EAPTT) befähigt mich Menschen zu behandeln, die an einer komplexen Traumafolgestörung leiden.
Ein Trauma ist ein überwältigendes Erlebnis, das nicht verarbeitet werden konnte und das das Leben im Hier und jetzt stark beeinträchtigt. Es ist das Entsetzen über ein Geschehen, das gleichzeitig so wirklich und unwirklich ist.
Traumafolgestörungen können sein: Depressionen, Suizidgedanken und -versuche, selbstverletzendes Verhalten, dissoziative Störungen (traumartige Zustände), Somatisierungsstörungen (Herzunruhe, Brustschmerzen, Würge-und Erstickungsempfindungen, Übelkeit, usw.), Posttraumatische Belastungsstörungen (Flashbacks), Angst, Alkohol und Drogenmissbrauch.
Traumatisierte Menschen, haben verletzte und vernichtende Botschaften anderer verinnerlicht und erleben deshalb schmerzhafte und bedrohliche Gefühle."Diesen, später in ihrer Herkunft oft unbekannten Verinnerlichungen Gestalt zu geben und mit ihnen in einen inneren Dialog und in eine Verarbeitung zu kommen, ist Teil der Therapie mit traumatisierten Menschen. Hilfreiche Phantasiewesen, Träume und Visionen entstehen dabei aus einem tiefen Wissen und einer Weisheit, die weit über das hinausgeht, was uns bewusst zugänglich ist. Aus dieser Quelle zu schöpfen (...) lässt ein heilsames Gegengewicht zu den inneren Schreckensbildern und -gestalten erschaffen und stärkt die Selbstwirksamkeit der Betroffenen. Die mittels der Vorstellungskraft entstandenen inneren Ressourcen, schützenden Orte und versorgenden Helferwesen können dann nicht nur zum Überleben zur Zeit der traumatischen Erfahrung, sondern auch zur Verarbeitung und Integration dieser beitragen." (Lilo Tutsch, Renate Bukovski)
"Die traumatischsten Aspekte aller unserer Katastrophen betreffen die Zerrüttung menschlicher Beziehungen. Und das gilt vor allem für Kinder. Von Menschen verletzt zu werden, die uns lieben sollten, von ihnen im Stich gelassen zu werden, der Beziehungen beraubt zu werden, die uns erlauben, uns sicher und geschützt zu fühlen und menschlich zu werden - das sind zutiefst zerstörerische Erfahrungen. Menschen sind unvermeidlich soziale Wesen, deshalb drehen sich die schlimmsten Katastrophen, die uns zustoßen können, um den Verlust von Beziehungen.
In meiner Arbeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich einfach Zeit zu nehmen, um aufmerksam zu sein und zuzuhören, ehe man irgend etwas anderes tut. Aufgrund der spiegelnden Neurobiologie unseres Gehirns hilft man einem anderen Menschen am besten dabei, ruhig und zentriert zu werden, indem man erst sich selbst beruhigt und zentriert - und dann einfach nur aufmerksam ist."
(Bruce D.Perry und Maia Szalavitz, Der Junge der wie ein Hund gehalten wurde, Was traumatisierte Kinder uns über Leid, Liebe und Heilung lehren können, Aus der Praxis eines Kinderpsychiaters, Köselverlag, 2. Auflage 2009)